Unschlüssig beim Ende...

Also erstens, ist jeder Text den du schreibst von dir geschrieben und die Entscheidung was du wie schreibst ist auch deine. Hier geht es nicht darum, dass Testleser dir sagen was du schreiben sollst, sondern du ehrliche Rückmeldungen zu deinem Text bekommst. Ob du diese Kritiken als gerechtfertigt betrachtest ist deine Entscheidung. Bei Befragungen geht es nicht darum, die Leser irgendwas entscheiden zu lassen.

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Ja, genau!

Ich habe meinen Roman letzte Woche zu Ende geschrieben. Eine meiner Testleser*innen, die das Ende bereits gelesen hat, findet den Schluss toll. Sie hat aber noch zwei offene Fragen, und die zu beantworten ist eine gute Idee.

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@Katya. Frag Deine Figuren. Fühle Dich hinein. In welcher Situation befinden sie sich derzeit? Mit welcher Figur sympathisierst Du?

Ich stimme mit Nina ebenfalls überein. Was Deine Geschichte betrifft, so nimm Dir Zeit, die verschiedenen Varianten durchzuspielen, auf dem Papier oder erst einmal im Kopf.
Ich hatte vor wenigen Monaten die gleichen Überlegungen zu meinem Roman-Ende. Natürlich lieben wir alle den “Friede-Freude-Eierkuchen”-Schluss, wo sich die beiden, allen Widerständen zu Trotz, am Ende doch noch kriegen, wo Aschenputtel den Prinzen bekommt und Goldmarie die verdiente Belohnung. Das entlässt uns mit einem schönen, zufriedenen Gefühl, weil die Welt wieder in Ordnung ist nach all den Konflikten.
Andererseits bleibt ein tragischer Schluss uns viel länger im Kopf hängen. Er beschäftgit uns, weil wir eben nicht zufrieden sind mit dem Ende. Mir geht es dann immer so, dass ich mir alternative Lösungen ausmale, mich also weiter mit den Hauptfiguren und deren Probleme auseinandersetze.
Brecht soll einmal gesagt haben, als er gefragt wurde, warum denn Mutter Courage bis zum Ende nichts aus ihren Erfahrungen gelernt hat, dass es nicht darauf ankommt, dass die Figur etwas lernt, sondern der Leser.
Ich will sagen, Du musst überlegen, wie Du am Ende Deinen Leser entlassen möchtest.
Eine weitere Frage ist, ob es eine Fortsetzung geben soll. Dann musst Du die natürlich auch mit dem Schluss vorbereiten, die Konflikte müssen den zweiten Teil tragen und der erste Teil sollte mit einem fetten Cliff-Hanger enden.

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Einer meiner Testleser hat gesagt: “Deine Geschichte hinterlässt bei mir kein gutes Gefühl.” Meine Antwort: “Toll. Ziel erreicht.” Der Testleser war daraufhin verwirrt, hatte er doch fest damit gerechnet, dass ich beleidigt sein werde …

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