Twitter? Sinnvoll - oder eher nicht?

Twitter ist sehr interessant. Es gibt unzählige Themen, worüber sich die Menschen austauschen, eigene Meinungen und Thesen bilden, sich empören, anfeinden. Ich finde das bei manchen Themen höchst interessant, wie niedrig die Hemmschwellen liegen und wie schnell eine Lage eskalieren kann.

Für Charakterstudien ist Twitter absolut geeignet. Je nach Thema auch für die Ausarbeitung von Szenarien mit gewaltbereiten Einzeltätern oder Gruppen.

Interessant vor allem aber auch als Informationskanal in Krisen oder Katastrophenfällen, da viele Behörden aktuelle Hinweise, Warnhinweise, Meldungen oder Entwarnungen sehr kurzfristig absetzen können.

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Bei Twitter sehe ich zwei Linien (und viele andere, die ich jetzt außen vor lasse). Man folgt irgendwem, den eh schon alle kennen (z.B. Trump) oder es bilden sich Subkulturen, die sich durchaus gegenseitig über ihre Aktivitäten (auch Bücher) austauschen (z.B. kriegundfreitag). Aber als Werbemedium für Autoren ohne große Followerzahlen würde ich Twitter eher nicht einschätzen. Das banale Beispiel Trump habe ich natürlich nur angeführt, um kriegundfreitag nennen zu können.

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Ich habe verschiedene Male versucht, auf Twitter Fuß zu fassen. Es gelingt mir nicht. Ich glaube, es liegt daran, dass ich es für überflüssig halte. Wie mathies schon sagt, dort werden Meinungen mitgeteilt, die m.E. nicht selten aus dümmlichem Gequatsche bestehen. Man muss sich nur Trumps Äußerungen ansehen, die er über dieses Medium verbreitet. Und plötzlich meinen eine ganze Reihe von Menschen, sie müssten sich ebenfalls dort mitteilen.
Auch eine ganze Reihe von Verschwörungstheorien machen da die Runde. Um ehrlich zu sein, das ist für mich hinreichender Grund, mich davon fernzuhalten. Mich dort umzusehen, ist für mich einfach verlorene Zeit.

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Es gab doch mal, irgendwo in den Tiefen des Forums, eine Diskussion zu einer gemeinsamen Marketing-Plattform. Versuchsweise Überlegung: Man könnte dafür Twitter nutzen. Es wäre praktisch, wenn sich möglichst viele von hier einen Account zulegen würden und einigermaßen häufig auf Twitter aktiv wären. Sei es mit eigenen Beiträgen, likes oder retweets. Über hastags und retweets zu anderen Accounts würden man Kommunikation generieren. Z.B. gibt es diverse Gruppen von Lesern, die man so auf passende Papyrusautoren hinweisen kann, man kann kurze Rezensionen verfassen, auf Veranstaltungen wie Lesungen aufmerksam machen. Das schlägt natürlich nicht sofort durch. Der unglaubliche Vorteil wäre, dass der Aufwand für den Einzelnen gering ist und man keinen hauptamtlichen Moderator benötigt. Könnte auch Spass machen, Fotos von Büchertischen, Messen (aktuell eher nicht) oder was auch immer zu posten. Wie gesagt, das ist ein Gedankenexperiment zur Nutzung von Twitter.

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Wenn ich da mal meinen Senf dazugeben darf (nutze Twitter sowohl beruflich als auch privat):
“Im Prinzip ja”, aber es gibt eine leichte Methode, das zu umgehen - was inzwischen immer mehr Leute machen - nämlich eine Art Fortsetzungsroman. Die Beschriftungs-Etikette ist dann so:

Tweet 1:
Ich sag euch jetzt mal was ich auf dem Herzen habe… usw. usw. bis die 240 Zeichen voll sind (2)
Tweet 2:
(2) und das ist jetzt die Fortsetzung der Story bis die 240 Zeichen… usw. (3)
Tweet 3:
(3) und ich hab mich immer noch nicht ausgemährt, deshalb… usw. #neverendingstory (4), ggf. (5) usw.usf.

Das funktioniert übrigens auch bei Antworten, wenn man z.B. mal Trump so richtig die Meinung sagen will. :wink:
Grüße aus dem Corona-Dorf Berlin
Berlinschreiber

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Jein. Es gibt seeeehr viel Spreu, aber auch sehr viel Weizen. Ich bin seit 2011 auf Twitter (seit einem Seminar für Online-Journalismus). Im Lauf der Zeit entwickelt man einen Blick dafür, wer da was twittert, wer nur Müll absondert und wer echten Info-Nährwert bietet.
Die Berliner Polizei und Feuerwehr z.B. benutzen Twitter inzwischen ganz seriös als schnelles Informationsmedium über Einsätze, ebenso die Berliner S-Bahn, die BVG (U-Bahn und Bus) über irgendwelche Störungen und Ausfälle. Auch die Tagesschau spielt Eilmeldungen zuerst über Twitter aus; das erfährt man da sofort, und das ist sehr hilfreich.
Auch irgendwelche hartnäckigen Nerv-Trolle erkennt man mit der Zeit ziemlich schnell - man blockt sie einfach und weg sind sie. Fakeprofile und Bots erkennt man schnell daran, dass sie nur drei Wochen alt sind und trotzdem schon 500 Follower (angeblich) haben.
Es gibt aber auch sehr viel sehr tolle Twitter-Kanäle z.B. vom “Postillon”, von extra3 oder der heute show - die haben mir schon manchen Tag ein Lächeln auf’s Gesicht gezaubert (oder ein pruuuuusssst).
Insofern, langer Rede kurzer Sinn: Twitter ist nicht nur Gelaber von irgendwelchen Spaßtypen. Und man kann ja immer selbst entscheiden, wem man folgt oder nicht.
Grüße
Berlinschreiber

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Ja, das habe ich neulich auch gerade entdeckt :slight_smile:
(Übrigens: “Corona-Dorf” Berlin - eher schon bald “Geisterstadt”. In der S-Bahn hatte ich heute vormittag einen 4er-Platz ganz für mich alleine. Das hatte ich an einem normalen Arbeitstag bisher zu keiner Zeit :wink: )

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Und nicht zu vergessen, auf Twitter gibt’s die z.T. genialsten Corona-Witze überhaupt…

https://twitter.com/danieljpeter/status/1238551670327402496?s=20

Ja, ich fahre mit dem Rad zum Dienst, aber ich sehe auch, dass die Straßen deutlich leerer sind als sonst. Und von der Spätschicht nach Hause ist inzwischen wirklich gespenstisch, vorbei an lauter geschlossenen Kneipen und Restaurants.

Aber ein Gutes hat das Ganze doch - man kommt endlich wieder zum Schreiben am Roman… :wink:

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Heute drei Leute in einem Wagon. um 8:30.
In Hamburg. Ich im Mittelfeld, die anderen beiden vorne und hinten. Und das über mindestens drei Stationen. In Hamburg.

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Bin sehr gespannt, wie das hier in Berlin weitergeht.
Wir leben ja hier (leider) in erster Linie vom Party-und-Sauf-Tourismus. Keine Sperrstunde, Remmidemmi rund um die Uhr, überall geht die Post ab. Damit ist jetzt Schluss. Ende Gelände. Die ganz “harte” Jugend versammelt sich über Facebook zum illegalen Trichtersaufen auf dem nächtlichen Tempelhofer Feld, aber das bleibt natürlich nicht unentdeckt und wird von der Polizei unterbunden. Das Schreckgespenst “Ausgangssperre” macht die Runde - das hat’s noch NIE gegeben hier in Berlin, jedenfalls seit dem Krieg nicht!
Und in zweiter Linie leben wir vom gehobenen Kulturtourismus, aber der fällt ja nun auch flach. Schaubühne, Deutsches Theater, Maxim Gorki-Theater, Museumsinsel, Konzerthaus - alles dicht.
Nun dürfen wir abwarten. Mal schauen was da kommt. Gut sieht es nicht aus.
Aber ein Problem haben wir weniger - wenn das so bleibt: das große Gejammer, der BER sei zu klein. Das ist er wohl nach momentaner Lage nicht mehr, der Luftverkehr ist zu zwei Dritteln eingebrochen! Na, dann passt es ja. :wink: