@Renator Jetzt bin ich mir sicher
Die Approbation zum Zahnarzt erlaubt nur chirurgische Eingriffe im Mund (wie immer unter der Voraussetzung des sogenannten Facharztstandards). Wobei im Allgemeinen das Lippenrot als Grenze betrachtet wird. Damit ist selbst die Entfernung eines Muttermals an der Wange tabu.
Man muss dabei unterscheiden, ob es sich um bloße Verschönerung im Sinne von Lidstraffung, Botox oder facelifting handelt. Mehr kann man von außen kaum machen. Wenn es um größere Veränderungen geht, wie z.B. Kinn- oder Kieferbreite, Browbossing, Hairlinelowering oder Nase, dann wird von innen, aus der Mund- bzw. Nasenhöhle heraus operiert bzw. der Haaransatz inklusive Kopfhaut vorgezogen, nachdem der Stirnwulst - falls vorhanden - mit dem Knochenskalpell reduziert wurde. Solche Veränderungen gehen nur mittels Eingriff in die Knochenstruktur. Auch die Nase wird zunächst mal gebrochen und dann neu zusammengebastelt. Es bleiben keine sichtbaren Narben zurück. Bei derartigen Eingriffen besteht die Gefahr von sensorischen Nervenverletzungen, also Taubheit, bei den weicheren Eingriffen, wie a priori erwähnt, kann es durchaus zu motorischen Nervenverletzungen kommen. Also Facial(teil)paräse und Co.
Wenn man in billigen Krimis dick einbandagierte Gesichter sieht, die sich einer krassen Gesichtsveränderung unterzogen haben, kann man getrost weiterzappen. Bei derartigen Eingriffen in die faciale Knochenstruktur gibt es keine Verbände. Ausgenommen für die Nase.
An so etwas dachte ich für meinen Roman.
@Suse Auch Botox darf nicht von jedem gespritzt werden. Ärzte, egal welcher Fachrichtung, dürfen Botox zur Unterspritzung verabreichen. Zahnärzte (im Sinne des Gesetzes keine „Ärzte“) ausschließlich im Mund und den Grenzen des Lippenrots (wird oder wurde bei sogenannten Knirschern gemacht). Heilpraktiker bewegen sich in einer dunkelgrauen Zone. Allen anderen Berufsgruppen (Kosmetikerinnen etc) ist die Anwendung verboten.
Und wie oben schon beschrieben, alle chirurgischen Eingriffe sind in Deutschland Ärzten vorbehalten.
Das macht nichts @sbraun , weil ich an einer Dystopie schreibe. Da kommt es nicht so genau darauf an.
Liebe Suse,
in Dortmund gab es einen Todesfall in einer Schönheitsklinik. (2002) Fettabsaugen - Dünndarm durchlöchert. Durch die danach erfolgten Ermittlungen wurden weitere Patienten mit Komplikationen (Entzündungen wegen vermutlich nicht sterilen OP-Bestecks oder Operationen in einem nicht geeigneten Raum) gefunden.
In Düsseldorf gab es 2019 Todesfälle. Auch hier wurden Standards nicht eingehalten.
Vielleicht hilft es dir inspirierend für deine Geschichte.
LG, Marie
Inspiration kann nie schaden. In der Tat habe ich noch einige Handlungslücken, die ich eigentlich auch offen lassen wollte. Wenn nachher jedoch alles offen ist, hat man keine Geschichte mehr (also im Extremfall :)).