Rechtschreibreformen

Ach so. Ja, unbedingt.

Berlin hatte da so seine Probleme. Aber ich meinte auch eher - und das nicht erst seit Corona - dass Krankenpersonal eklatant unterbezahlt ist.

“Stimmen dem alle zu? Ja? Widerspricht dem jemand?” - (kurz warten) - “Dann danke, dass Ihr mir den Job so einfach macht. Ihr bekommt hiermit alle eine 6.”

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Und genau das darf ich nicht.
Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich schon zum Schulleiter zititert und dort “psychisch bearbeitet” wurde, damit ich bessere Noten gebe. (Ich hatte auch schon einen Burnout mit halbjähriger Krankschreibung.)
Schule ist heute ein einziger Kampf um Schüler. Die Noten müssen nach außen hin gut aussehen, damit sich auch in Zukunft der “gute Ruf der Schule” hält und sich weiterhin gerne Schüler anmelden. Wir haben nämlich in unmittelbarer Nähe noch drei Schulen, die uns Konkurrenz machen. Und die Geburtenzahlen steigen ja nicht gerade an.
Wenn Du Schülern 0 Punkte gibst, musst Du das sehr gut begründen. Und bist schon mit einem Bein vor Gericht. Und dort bekommen Lehrer nicht unbedingt Recht.
Das ist ja gerade das, was so viel Stress erzeugt: Im Grunde steht vorher schon fest, dass die Noten nicht zu schlecht sein dürfen. Sonst kiege ich den Anschiss. Und die Schüler wissen das.
Es ist politisch so gewollt. Je mehr Schüler das Abitur bestehen und an eine Fachhochschule oder Universität gehen, umso mehr sind aus der Jugendarbeitslosenstatistik raus. Und genau das will die Politik.
Ob die Schüler studierfähig sind, interessiert niemanden. Und dass sie es nicht sind, beweist die Corona-Krise mit Homeschooling. Die wenigsten Schüler sind in der Lage, sich selbstständig Wissen anzueignen, was sie ein, zwei oder drei Jahre vor dem Abitur eigentlich so langsam können sollten. Es wird ihnen nur nie beigebracht …

LG
Pamina

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Zu meiner Zeit (Abi 2000) hatten wir bis zu 35 Schüler in einer Klasse. Ich hab auch irgendwann damit aufgehört, Hausaufgaben zu machen, weil es einfach nicht mehr abgerufen wurde. Man ging in der Masse unter.
Mein Abi hab ich trotzdem mit Ach und Krach (3,0) geschafft, obwohl ich nebenbei in der Abendschicht gearbeitet habe.
Was ich dabei gelernt habe, ist vor allem, dass sich Fleiß nicht auszahlt. Man melde sich zu Schuljahresbeginn ein paarmal, damit steht die mündliche Note fest und danach wird abgewunken. Ich fand das sehr frustrierend.

Übrigens bekam ich tatsächlich mal eine 6 in Erdkunde: Da war ich in NRW neu auf der weiterführenden Schule, gerade eine Woche - nachdem ich zuvor in Bayern war, wo wir ganz anderen Stoff hatten. Der Schulleiter hat das auf eine 5 abgeändert.

Ich frage mich gerade, woher ich denn weiß, wie man sich Wissen aneignet. Aus der Wikipedia? Aus dem Brockhaus meiner Eltern? Oder weil mein Opa mir Lexika zum Geburtstag schenkte? Doch nicht etwa, weil ich als Kleinkind bereits am Langenscheidt lutschte?

In der Schule gab es in der Oberstufe einmal eine Orientierungswoche für diejenigen, die von der Realschule wechselten, in der wir beigebracht kamen, wie man paukt. Das war für mich völliges Neuland. „Was für ein Lerntyp bin ich?“ und so. Leider war das in der 11. Stufe und nicht bereits in der 5. Darauf zurückgegriffen habe ich dann später in der Berufsschule. Das war in der Tat sehr hilfreich. :slight_smile:

Bei uns gab es auch immer die Möglichkeit, durch Referendariate die Note aufzubessern. Da gab es für schwache Schüler, wenn die darum baten, Arbeitsblätter, die sie durcharbeiten konnten. Ansonsten wurde man in die Stadtbücherei geschickt und dazu aufgefordert, Fachbücher zu lesen. Man konnte auch den Lehrer fragen, wenn man Schwierigkeiten hatte. Aber die Blöße wollte sich meines Wissens nach niemand geben.
Man musste also lesen, verstehen, zusammenfassen und dann auch noch vortragen! Und das „freiwillig“, nur für eine bessere Note.

Bei uns gab es damals nur in Nebenfächern wie Sport, Musik, Kunst und Religion Fünfenverbot. Zum Glück. Sonst wäre ich wegen Sport nie über die sechste Klasse hinausgekommen. :laughing: :rofl::kissing:
Und wenn man nicht zwei Jahre lang hätte Mathe abwählen können im Abi, dann hätte ich auch kein Abi. :scream:

Hallo zusammen,

na da habe ich ja eine sehr interessante Diskussion losgetreten.^^

Ich muss sagen, dass ich bezüglich Schule auch gemischte Gefühle habe.
Natürlich liegt einem nicht jedes Fach und es gibt Dinge, in denen man sich durchboxen musste.
Aber heutzutage habe ich das Gefühl, dass die Lehrer sich auch nicht mehr sonderlich für die Schüler interessieren. Was ich unter anderem nachvollziehen kann, wenn man sich einige Schüler und ihr Verhalten ansieht.
Da würde ich auf das Prinzip “Steineklopfen” zurückgreifen. Wer nicht spurt, kann erst mal Steine Klopfen.
Die haben auch vor nichts und niemandem mehr Respekt und das finde ich gerade das Schlimme an der heutigen Gesellschaft.
Der Staat macht sich mehr Sorgen um dieses scheiß Genda als um respektvolles miteinander umgehen. Vor allem da sollte man schon bei den Kindern und in den Schulen mit anfangen.

Bezüglich Lernen:
Früher habe ich in Deutsch mal ein Projekt gemacht, wo wir einen Artikel über die Montessori-Schulen schreiben sollten, der dann in der Zeitung veröffentlicht wurde.
(Zu dem Zeitpunkt wusste ich aber noch nicht einmal was das ist.)
Also haben wir solch eine Schule besucht, um zu recherchieren.
Das Lernkonzept fand ich sehr interessant, zumal die Schüler selbst aussuchen, was sie lernen wollen.
Dazu gehört natürlich auch, dass sie eigenständig lernen.
Diese Kinder haben momentan wirklich einen Vorteil, weil sie es gewohnt sind, selbstständig zu lernen.

LG Tessley