Plagiat ?

Soviel ich weiß, liegt ein Plagiat dann vor, wenn Du Sätze, die Du von anderen übernimmst, gänzlich so übernimmst, wie Du sie vorgefunden hast, ohne sie kenntlich zu machen. Aber das bezieht sich hauptsächlich auf wissenschaftliche Arbeiten.
Den Spruch “Schau mir in die Augen, Kleine” würde ich deshalb nicht nehme, weil er so bekannt ist. Das würde weniger als Plagiat als vielmehr ein einfallsloser Abklatsch, um es mal vorsichtig auszudrücken, verstanden werden.
Wenn überhaupt, würde ich in solchen Fällen den Satz zumindest umdrehen.

Aber Du kannst gerne mal ein Kapitel schicken. Die Frage ist nur, worin ich die Ähnlichkeit zu sehen und womit ich den Text zu vergleichen hätte.

Ich habe das ‘Lied von Eis und Feuer’ zwar größtenteils nur auf Englisch gelesen, würde aber auch gerne mal in deinKapitel schauen.

Wenn sich im eigenen Manuskript mal ein - auch ziemlich - ähnlicher Satz findet, würde ich auch sagen, das ist absolut vertretbar, solange es sich nicht häuft. Man sollte imho auch sehr genau drauf schauen, daß sich die Namen (von Personen und Orten) in keiner Weise ähneln, das merkt man nämlich sofort und es fällt sehr unschön auf.

Da sehe ich absolut kein Problem, solange du deine Kiara nicht in einer Burg namens Sommerfall (oder sowas ähnliches) ansiedelst.

In deinem Fall, lieber Phillip, gibt es zwei verschiedene Dinge zu beachten:

  1. Wenn du bei deinem Vorbild abschreibst, kannst du Urheberrechte verletzen und der Verlag von George R. R. Martin kann gerichtlich gegen dich vorgehen.
  2. Die Leser von George R. R. Martin können deine Anleihen anstößig finden. Leserschaften sind oft sehr sensibel, wenn es um erkennbare Zitate ihres Lieblingsautors geht.
    Du könntest in einer Vor- oder Nachbemerkung Stellung dazu nehmen, dass George R. R. Martin dein verehrtes Vorbild ist, dass er dich stilistisch beeinflusst hat, und dich damit als einer seiner “Anhänger” positionieren.
    Vielleicht hilft dir das hier weiter: http://plagiat.htw-berlin.de/ff-alt/02geschichte/literatur.html

Und wo könnte da das Plagiat liegen?
Das ist ein normaler deutscher Satz, der in ähnlicher Form hundertfach geschrieben steht. Da nach dem deutschen Urheberrecht (§2, Abs. 2) nur solche Dinge schützenswert sind, die eine “persönliche geistige Schöpfung” darstellen, seh ich in obigen Satz kein Problem. Weder ist er geistig noch eine besondere, schützenswerte “persönliche Schöpfung”.
Aber ich bin kein Anwalt, sondern bloß Journalist und urteile mit gesundem Menschenverstand und nicht mit juristischer geistiger Schöpfung.

Dieser Satz ist kein Plagiat, bzw. eine Plagiatsklage wäre nichtig.

ULLI MODERIERT: Ich hasse es. Aber ich muss. Also: Ich mache darauf aufmerksam, dass hier ausschließlich Laien ihre persönliche Meinung abgeben und keinesfalls rechtlich relevante Aussagen tätigen, insbesondere findet hier keine Rechtsberatung statt.

Ich bitte darum, dass Ihr bei solchen Aussagen vorsichtig seid - denn nicht (nur) Ihr werdet abgemahnt, sondern wir als Foren-Betreiber.

Sagte ich schon, dass ich es hasse, dass ich sowas dazusetzen muss? Abmahn-Anwälte sollten auf die Douglas-Adams-Liste gesetzt werden, zusammen mit Telefon-Abwischern.

Besten Dank für den Hinweis, Ulli. Das mit den Abmahnungen habe ich nicht auf dem Radar, weil diese Unsitte bei uns in der Schweiz nicht existiert. Ich finde es total in Ordnung, wenn Ihr moderierend eingreift.

Musst du ja nicht. Der Einschub “meiner Meinung nach” oder so etwas wie “ich denke, dass …” oder “habe ich gehört …” reicht doch völlig und fällt nicht störend auf. Meine bescheidene Meinung. :slight_smile:

Doch doch - muss man leider. Hätte ja sein können, dass jemand Raya als Anwalt interpretiert. Außerdem hat sie ja nicht gesagt, dass Sie das nicht felsenfest weiß :slight_smile:

Das ist die Krux mit Aussagen zu jedweder Rechtssprechung - man muss immer ansagen, dass man nichts dazu verbindlich sagen kann, weil man kein Anwalt ist.
Macht man eine Aussage, die aussieht wie eine Rechtsauskunft, dann kann jemand daherkommen, sich darauf verlassen und Dir dann ans Bein pinkeln. Oder ein Anwalt meint, er wäre um seine Einkünfte gebracht.

Übrigens sind auch MEINE Auskünfte hier Laienmeinungen und haben keinerlei Rechtskraft, stellen keine Rechtsberatung dar oder dergleichen. Das ist ja fast schon Rekursion, wenn man darüber Rechtsauskunft gibt (bzw. ja gerade nicht, jedenfalls nicht verbindlich, sondern nur als Meinung), dass man keine Rechtsauskunft geben darf X-).

Das Plagiat ist nicht nur ein juristisches, sondern auch ein literaturwissenschaftliches Thema. Denn in der Literatur und besonders in der Gegenwartsliteratur existieren anerkannte Erzählformen und Stilmittel, die auf der Nachahmung und dem Zitat fremder Texte beruhen. Dazu gehört das Stichwort der Intertextualität. Es wurde von französischen Literaturwissenschaftlern geprägt und ausgearbeitet. In diesem Sinn könnte man beim obigen Beispiel für einen Akt der stilistischen Nachahmung in spielerischer Absicht argumentieren. Diese Betrachtungsweise relativiert den Begriff des Plagiats in der Literatur für Texte, die nicht durch schnödes Copy-Paste entstanden sind.
Hier ist eine Zusammenfassung für akademisch Interessierte:
www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/v/littheo/methoden/intertextualitaet/darstellungen/kopp_genette.pdf

2 „Gefällt mir“

Wow. Zuerst mal aller allerherzlichsten Dank für Eure Kommenatre, Eure Bereitschaft mir zu helfen. Angst, dass ich mich auf jemanden berufen könnte, was das Plagiat angeht, braucht ihr aber natürlich nicht haben. Ich denke, sollte alles aufgehen, positiv sowie negativ, wäre die Ausrede, sich auf ein Forum zu berufen lächerlich und wäre eine sehr schwach Message. Ich wollte lediglich die Meinungen vieler Autoren dazu lesen. Offensichtlich hab ich hier einen emotionalen Punkt getroffen, bei manchen.
Meine Ideen, die Geschichte sowie die Figuren sind weit weg von Martin, auch die Erzählfolge ist völlig anders, es wird lediglich der eine oder andere Satz eingebaut sein, zu meist unwissenltich, manche lasse ich aber auch stehen mit Änderungen.
Werde es wohl auf alle Fälle noch vor dem ersten Kapitel schreiben, dass meine Schreibweise und Stil maßgeblich von Martin geprägt wurde - der Tipp war super.
Nochmal Danke an alle die helfen wollten und ein fettes sorry an diejenigen, denen der Post säuerlich aufgestoßen hat.

Nee, kein Ding. Es geht dabei nur um Abmahn-Anwälte, die wegen sowas Foren scannen und dann zuschlagen. Nennt sich “Predator”.

Eigentlich sollte er ja eh was total anderes sagen, aber war zu besoffen, so habe ich es mal gelesen.