Leseprobe Q Delta 1

@RainerGausH Gute Idee.

Mir stellt sich die Frage, warum Du einen Prolog eingesetzt hast und damit Geschehnisse schilderst, die Du vom Handlungsablauf her vorweg nimmst. Ging es Dir nur darum, eine aufregende Szene zu schildern, um einen Leser dazu zu bewegen, die Geschichte zu lesen? Oder liegen die Gründe woanders?
Ist es der Geschichte dienlich, dem Leser gleich am Anfang etwas von späteren Geschehnissen zu schildern oder eher hinderlich?
In einem Romanheft (Band 5 einer 12er Miniserie) hat der Autor ebenfalls am Anfang spätere Geschehnisse gesetzt. Hier passte das sehr wohl. Der Leser kannte die Figur bereits aus den Romanen davor. Die Figur handelte allerdings nicht unbedingt so, wie sie vom Leser kennengelernt wurde. Das machte diesen Vorgriff interessant. Ich konnte es kaum erwarten zu erfahren, wie diese Figur in diese Situation geraten ist.
In deiner Geschichte gibt es für den Leser keine Vorgeschichte für die Handlung und dem Protagonisten. Im Prinzip schilderst Du im Prolog eine »andere« Person, als die in Kapitel 1, bzw. sie zeigt eine völlig andere Seite dieser Person.
Fast könnte ich vermuten, dass Du es dir leicht machst und einfach eine (durchaus) spannende und interessante Szene an den Anfang setzt, anstatt aus Kapitel 1 ein spannendes und interessantes Kapitel zu machen ;-).
Ich würde den Prolog in dieser Form nicht nach vor setzen und am ersten Kapitel feilen.
Der Wecker ist ein interessantes Stück Anachronismus in einer Welt im 24. Jahrhundert. Da kannst Du mehr daraus machen. Der Abend/Tag vorher war anscheinend anstrengend (oder wild durchfeiert?), vielleicht gibt es da Lücken im Gedächtnis, Fragmente mit der sich der Protagonist am Morgen beschäftigt, die Du einstreuen kannst. Fragen, die er sich stellt. Seine persönliche Kabinen-KI ist ebenfalls ausbaufähig. Oder eine Nachricht am Spiegel könnte ihn verunsichern. Auf dem Weg zur Arbeit kann am Rande etwas passieren, was seine Aufmerksamkeit erregt.
Du hast zig Möglichkeiten, eine interessante Handlung aus Kapitel 1 zu machen und gleichzeitig stimmig deinen Protagonisten vorzustellen.

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*Ein Punkt zum gewählten Format der Leseprobe im .pap-Format.
Es hat was, den Roman in dem Format zu schreiben, in dem man ihn veröffentlich wissen möchte. Einer unserer Mitstreiter hier im Forum macht das auch und schreibt z. B. zuweilen im Romanheftformat.
Daher macht es Sinn, sich noch ein paar Gedanken zum Aufbau des Seitenlayouts zu machen.
Ein Prolog z. B. mit “Kapitel 1” davor passt nicht. “Kapitel 2” mit dem Kapiteltitel direkt daneben sieht auch unglücklich aus. Eine extra Zeile für den Titel passt hier besser. Ggf. reicht statt “Kapitel 1” auch einfach nur “1” oder “1.”. Ggf. auch die Anführungszeichen anpassen. Passen Zeilenabstände und die gewählte Zeichengröße?
Im Nachhinein (oder Mittendrin) ist es immer schwieriger, das anzupassen.

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Ich will nur eine Sache anmerken, die mir auffiel. Alles andere ist schon gesagt worden. Aber die Medizin. Klar, dass du medizinische Fortschritte extrapolierst, aber dann darfst du die Haare nicht vergessen. Wenn du wüsstest, wie viele Millionen jedes Jahr in die Forschung gegen Alterserscheinungen wie Haarausfall oder graue Haare gesteckt werden, müsste dir klar sein, dass es dort vermutlich schneller Fortschritte geben wird als in der Transplantationstechnik. Es wäre andersherum zwar wünschenswert, aber mit alten Männern, denen die Haare ausgehen, lässt sich mehr Geld verdienen, als mit Amputierten. In 330 Jahren sind graue Haare vermutlich kein Thema mehr.