Glaub mir, in der Realität sind Obduktionsberichte lange nicht mit der in der Belletristik zu vergleiche. Ich habe mal einen Bericht übersetzt, nachdem wir 2 Wasserleichen hatten und diese bei 50 Grad in der Hitze naja… ich will hier das nicht ausführen… nur soviel … niemand würde das lesen, weil ein normalsterblicher das nicht aushält. Dazu benötigt man wirklich Nerven wie Drahtseile…
Ein toller Tipp für alles Mögliche um die Rechtsmedizin ist auch die Facebook-Gruppe “Kriminalistik leicht gemacht” vom super engagierten Manfred Lukaschewski, der dort sehr kompetent gerade auch für Schriftsteller Fragen beantwortet.
Hallo Ulli, sicher ein toller Tip aber nein Danke, sehr lange Berufserfahrung auf diesem Gebiet reicht mir.
Man könnte Samurai helfen, wenn die Frage präziser wäre. Das jedoch ist sein schriftstellerisches Geheimis.
Sorry, aber da es hier so sehr um Präzision geht, gebe ich meinen Senf auch noch dazu:
Die Aorta („Hauptschlagader“) verläßt das Herz in Richtung Kopf, macht einen Bogen in der Brusthöhle, tritt durch das Zwerchfell, verläuft neben der Wirbelsäule in Richtung Becken und teilt sich dort. Die Bauchaorta (um die es ja bei einem Stich in den Bauchraum geht) ist bei einem schlanken Opfer und einem kräftig zustechenden Täter mit einer 10cm langen Klinge gut zu erreichen. Nur der Teil im Brustkorb ist von selbigem geschützt.
Das war nicht die Frage von Samurai, es war ein Beispiel von JensB.
Es ist der Aortenbogen, er geht vom Herz ab und teilt sich in „Kopfarterie“ und „Körperarterie“. Die große Körperschlagader verläuft vor der Wirbelsäule bis zum Becken und teilt sich hier wiederum. Usw, usw.
Sicher erreicht man mit einem Messer die Körperschlagader (Aorta) im Bauch- / Brustraum, aber davor liegen eben noch andere Organe die eher verletzt werden. Ich habe mich vom Wort „tief“ beeinflussen lassen und damit beginnen jetzt „unsere“ Probleme: was ist tief?
Wie schon geschrieben kann man helfen, wenn die eigentliche Frage präziser gefasst wäre, nämlich Gespräch zwischen Kommissar und Rechtsmedizinerin wohl bei der Obduktion von „mehreren Leichen“. Man kann aber keine „Hinweise“ geben, wenn die erhobenen Befunde nicht bekannt sind. Deshalb meine allgemeinen Hinweise, die ich anhand des hier erwähnten Beispiels „ausgeschmückt“ habe.
Also, es geht nicht so sehr um Präzision hinsichtlich der Bezeichnung der Körperarterien. Sondern um die verbale „Unterhaltung“ zwischen… .
Ansonsten kann man über das sich nun leider manfestierende Problem: tiefer Stich in den Bauchraum, weiterhin schön diskutieren und dabei herausarbeiten mit welcher Präzision der Stich, mit welcher Waffe geführt werden musste, um eben nichts anderes als die Körperschlagader zu treffen (hier kommt ).
… bei uns wurde sich während den Obduktionen immer angeregt unterhalten über Gott und die Welt :))
“Wo ich mir die Leber gerade so ansehe… hätten Sie Lust heute Abend was trinken zu gehen?”
Ich wollte es nicht erwähnen, aber tatsächlich lief es darauf. Es wurde irgendwie immer über das Essen gesprochen. Ich meine, dass das unseren Pathologen nichts ausmachte, war wohl berufsbedingt. Aber die Staatsanwälte haben damit sicherlich ihren eigenen Ekel überspielt. Zumindest vermute ich das. Ich war so frei und habe schon immer die Leute nachdem Warum ausgefragt. Die Phatologen zu fragen, weshalb sie diesen Beruf gewählt haben endete stets mit der Aussage, der Beruf sei vielschlichtig und umfangreich und es gibt ja ab und zu auch noch was anderes als Tote auszunehmen. Die Staatsanwälte sagten immer, ach hätten wir das vorher gewusst, hätten wir diesen Job nie gemacht :))