Erotik im Liebesroman

Oh, Thomas Mann ist aber ein ziemlich hoher Maßstab. Bei seinen (nicht sehr üppig gesäten) erotischen Szenen liegt der Witz meistens in der erzählerischen Mehrschichtigkeit. Es gibt zum Einen die rein körperliche Dimension, oft mit ironischen Umschreibungen (eine ungewollte Erektion z. B. wird zum “Aufstand des Fleisches wider den Geist”), und dann ist da die Ebene dessen, was die Protagonisten fühlen/denken, wobei TM hier gern subtile Konflikte einbaut. Nicht einfach, so zu schreiben. Wenn man das in einer heutigen, etwas weniger gespreizte Sprache versuchen wollte, würde ein wichtiges Stilmittel fehlen.

Hallo Suse,

ganz viele wichtige und richtige Hinweise sind schon geschrieben. Ich will das nicht wiederholen, besser könnte ich es auch nicht.

Was mir beim Lesen der vorangegangenen Kommentare ergänzend einfiel: Das Maß macht die Dinge. Schreib nur so viel Erotik, wie Du sie im Handlungsverlauf brauchst. Pack nichts drauf nur um der Erotik willen, werde nicht explizit, wo es nicht nötig ist. Wenn Du beim Lesen das Gefühl hast, dass sich die Szene wie ein Fremdkörper in Deiner Geschichte anfühlt, schmeiß sie raus. Gute erotische Szenen leben ohnehin eher vom “Weniger” als vom “Mehr” an Details.

Viele Grüße
Jona

Ich versuche einfach mal mein Glück. In diesem Forum gibt es immer ausreichend Anregungen, die auch tatsächlich helfen. Herzlichen Dank an alle!

Hey Suse,

du kriegst das hin :):thumbsup::heart_eyes:
Und lass es dir sagen: Wenn man mal im Schreiben drin ist, macht es wirklich Laune :cool:
Den Tipp von @Jona Mondlicht finde ich da sehr gut. Das Maß ist ganz entscheidend. Es muss zur Geschichte passen. Und wenn du es für die Story deftig brauchst, dann trau dich und schreib deftig. Oder im anderen Fall eben zart. Ist alles legitim, solange es passt. Aber das kannst nur du entscheiden. :wink:

Liebe Grüße,
Vroni

Hallo Suse,
zu Deinem Thema habe ich diesen Artikel gefunden, der Dir vielleicht behilflich sein kann.

http://www.selfpublisherbibel.de/schreib-tipp-sexszenen-schreiben-aber-bitte-mit-spannung/

Kommt vielleicht zu spät, aber besser als nie.

Diesen Artikel hat sich Harold Robbins wahrscheinlich nicht durchgelesen - zumindest nicht, als er „Die Playboys“ geschrieben hat.:rofl:

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Damals wäre vermutlich der Blogger öffentlich ausgepeitscht worden, wenn er’s geschrieben hätte. Und Robbins hätte man vermutlich mitsamt seinen Büchern in den prüden USA verbrannt.

@frafoeac – Es ist noch nicht zu spät. Ich habe erst etwa 1/3 meines Romans in einem Rohentwurf ausformuliert. Nun bin ich gespannt, was sich hinter dem Link verbirgt.

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