Das Neutralistenfundament

Herzlichen Glückwunsch, liebe @Suse! Die Leseprobe damals hat einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Ich wünsche Dir viel Erfolg (was auch immer du darunter für dich definierst) mit dem fertigen Buch.

Da du explizit nach Feedback zu Titel und Cover gefragt hast, hier mein erster Eindruck: In der Buchhandlung würde ich höchstwahrscheinlich mehrmals dran vorbeigehen und erst einige andere Titel anschauen, ehe ich es in die Hand nähme. Auf den ersten flüchtigen Blick würde ich es vielleicht sogar unter „Sachbuch“ und/oder „intellektuell“ abspeichern. Beim zweiten Blick, wenn ich es dann näher betrachte, wirkt es abstrakt, beinahe surreal. Eine anstrengende Mischung aus Kafka und Stanislaw Lem. Etwas, wobei man sich sehr konzentrieren muss. Nix für zwischendurch.

Dann würde ich mir den Klappentext durchlesen und versuchen, den Bezug zum Cover herzustellen. Und dann käme es vermutlich sehr auf meine aktuelle Stimmung an. Habe ich Lust auf die Herausforderung, etwas Sperriges, Außergewöhnliches, das sich absichtlich gängigen Konventionen widersetzt, dann würde ich die ersten paar Seiten lesen und merken, dass der Schreibstil ganz und gar nicht sperrig sondern im Gegenteil sehr unterhaltsam und flüssig ist. Suche ich aber gerade einfach nur nach „Unterhaltung“ würde ich vermutlich gar nicht bis da kommen und es wieder wegstellen.

Weiß nicht, inwiefern das noch hilft, aber andererseits meintest du ja schon, dass unterschiedliche Perspektiven nicht schaden können. Und da ich ja weiß, dass das Buch von dir ist, spielt das Cover auch nicht so eine große Rolle für meine Kaufentscheidung :smirk:

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Ja! Das passt. So ganz falsch liege ich dann wohl doch nicht mit meiner Art, mich (cover-)mäßig auszudrücken.

Oh!:roll_eyes:

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Ich definiere für mich damit, dass diejenigen, denen es dann doch in die Hände fällt, Spaß daran haben und idealerweise über die Thematik nachdenken.

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Das ist leider oft richtig. Hatte mir die Preisverleihung der Longlist vom SP Preis angeschaut, nicht das ich da etwas ins Rennen geworfen hätte. Und alle schwärmten immer so von dem gelungenen Cover. Klang für mich nach 50% Klappentext und 50% Covergestaltung für den Mainstream. Bin ich nicht. Und ich mag meine Cover auch, so wie sie sind. Vielleicht mache ich mal ein Experiment und eine Neuauflage mit “Mainstreamtauglichenansprechenden Covern”. Mal schauen wann ich soviel Langeweile habe.

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Wenn das so klar wäre…

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Muss das Cover mal “am Buch” sehen. Hier im Post verwirrt mich das auch. Als Druck kann das ganz anders auf mich wirken. Berichte ich dann nachträglich.

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Hallo @Suse,

Gratulation zur Veröffentlichung und mögen dir begeisterte Fans die Bude einrennen! :smiley:

Da du ja explizit um Feedback gebeten hast:

Titel:
Spontan hätte mich der Titel von der Diktion her (und ohne Forum-Vorwissen) an die Romane von Robert Ludlum erinnert (Das Parsifal-Mosaik, Das Sigma-Protokoll, etc.) und ich hätte auf Thriller mit Verschwörungen und/oder Geheimgesellschaften getippt.

Cover:
Im Gegensatz zum aufgrund des Titels vermuteten Inhalts würde das Cover stehen, da keines der Elemente irgendwie auf Thriller hindeutet. Ich muss leider auch sagen, dass mich das Cover nicht anspricht. Mein erster (unzensierter) Gedanke wäre, dass da wieder verkrampft auf Symbolismus und künstlerisch gemacht wurde. Zum zweiten mag ich keine Pastellfarben. Sie wirken auf mich immer aussageschwach, nicht Fisch, nicht Fleisch, zu bemüht darum, zu gefallen und ja nirgends anzuecken (Von daher sind sie für deine Prota wahrscheinlich passend gewählt).

Es würde sehr von meiner Tagesform abhängen, ob mich dieser (scheinbare) Widerspruch neugierig machen würde auf den Klappentext oder ob ich zu diesem Zeitpunkt schon das Urteil “Ist nicht meins” gefällt hätte.

Die Leseprobe hat mir gefallen, flüssig zu lesen und angenehmer Schreibstil. Gefallen haben mir vor allem deine identitätspolitisch-korrekten Wortneuschöpfungen, sie sind nahe genug an der momentanen Wirklichkeit, um erkannt zu werden, aber urteilsfrei genug, um keinen direkten Widerspruch heutiger Aktivisten jeglicher Couleur hervorzurufen. Chapeau, eine Gratwanderung!
Allerdings muss ich auch sagen, dass mich Vielzahl und Häufigkeit der Kosenamen genervt hat. Nach dem dritten Schnuppel, Schnuppelinchen (würg!) und Hasi war ich schon drauf und dran, deine Protagonisten Bekanntschaft mit einer Bratpfanne schließen zu lassen.

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Mir gefällt der Titel. Und auch das Cover spricht mich an.
Habe gerade die Bestellung abgeschickt und bin nun gespannt…

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:smiley: Sie lieben sich eben.

Interessant, denn die kenne ich gar nicht.

, was wiederum hierzu passt

, sodass ich es richtig gemacht habe, denn die Handlung spielt in einem verkrampften System.

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Ist mir ja auch (nicht) klar :wink:

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Tagebuch einer Romanidee

Post #54 vom 14. März 2021, «Gendern, um jeden Preis»

Post von @AndreasE : «Irgendwann werden sie draufkommen, dass sich manche Menschen durch die Schönheit anderer ausgeschlossen/benachteiligt/verletzt fühlen, und dann bin ich mal gespannt, ob sie die Herstellung und den Verkuaf von Körperpflegeprodukten vorsichtshalber ganz einstellen …»

Antwort von Suse (also meine Antwort): «Danke! Daraus kann man eine schöne Kurzgeschichte machen.»

«Edit, 13.04.21: Bin zwar immer noch nicht wiederhergestellt, aber ich kann mich wieder besser konzentrieren. Daher habe ich zwar noch keinen einzigen Satz geschrieben, aber immerhin schon auf 2 Denkbrettern meine Gedanken dazu festgehalten.»

«Edit, 21.04.21: Nachdem ich nun schon 3 Brettchen erstellt habe und mir immer mehr zu dem Thema einfällt, überlege ich, ob ich nicht vielleicht sogar einen Roman daraus mache ….»

11. Mai 2021: Noch ohne Titel – Die Geschichte

Die Entscheidung ist gefallen. Nach zahlreichen Versuchen, Selbstzweifeln, Änderungen und Gejammere bin ich zu einem Ergebnis gekommen. Die Buchstabensuppe ist gekocht, entsprechend gewürzt, hoffentlich auch ansprechend serviert. Anders ausgedrückt, ich habe eine Kurzgeschichte verfasst, die ich «Das Fundament» nenne, den Grundstein für meinen neuen Roman. Ja. Richtig! Ich WERDE einen Roman daraus machen, komme, was wolle.

13. Mai 2021: Arbeitstitel SPOL – Der Roman zur Kurzgeschichte

Die Kurzgeschichte findet in einem geschlossenen Lesekreis Anklang, sodass ich nun selbstsicher mit dem Roman beginne, der von mir bis zu seiner Fertigstellung SPOL heißen wird. Was dahinter steckt? Das kann ich euch jetzt leider noch nicht verraten, aber ich halte euch auf dem Laufenden. Vielleicht serviere ich euch hier und da ein paar Häppchen. Mal sehen.

Bis jetzt habe ich zahlreiche Ideen, rudimentäre Gedanken, zum Teil auch nur Stichwörter auf den Denkbrettern festgehalten. Einige Passagen aus der Kurzgeschichte «Das Fundament» werde ich in leicht angepasster Form wiederverwenden. Zumindest sind sie schon mal an x-beliebigen Stellen im Dokument hinterlegt.

Die grobe Handlung ist in meinem Kopf, ein mögliches Ende ebenfalls, wobei sich das natürlich noch gravierend ändern kann. So genau weiß man das nie.

Was ist nun zu tun?

Den Figuren muss Leben eingehaucht werden. Welche Charakterzüge haben sie? Wie sehen sie aus? Was sind ihre Stärken? Worin liegen ihre Schwächen? Entwickeln sie sich weiter? Sind sie sympathisch? So viele Fragen. Wie weit sollte ich die Damen und Herren durchplanen? Die gehen früher oder später eh ihren eigenen Weg. Ich muss sie dabei wohl in der Spur halten. Doch das sollte ich mittlerweile schaffen. Ich pinsele schließlich nicht an meinem ersten Roman.

18. Juni 2021: SPOL – Das vierte Kapitel ist in Bearbeitung

In Kapitel 1 lernen wir die Protagonisten sowie ihre Familie kennen. Zudem könnte ein neues Familienmitglied eine Rolle spielen, dessen Bedeutung sich im Verlauf der Handlung ändern wird.

Beim nächsten Kapitel machen wir einen kleinen kulinarischen Ausflug. Die Geschichte spielt in der näheren Zukunft, in der Essen eine wichtige Rolle einnimmt. Lest die Kurzgeschichte «Das Fundament», zu finden unter «Kostproben» (Anm.: siehe www.diehuelle.de) und ihr bekommt einen kleinen Eindruck, wovon ich hier rede.

Ganz ohne Streit funktioniert die beste Familie nicht. Wer das behauptet, verschleiert etwas. Davon bin ich überzeugt.

Was ist bisher passiert? Nun, noch nicht allzu viel, wenn man von der Zustellung unbezahlbarer Rechnungen, Enttäuschungen, einem Streit, der es in sich hat und einem Seminar mit kniffligen Fragen, mal absieht. Wie? Das ist noch nicht viel? Bleibt gespannt.

2. Juli 2021: Schreck in den Abendstunden

Das vierte Kapitel hat so viel Spaß gemacht. Schreiben, schreiben, schreiben, was sonst? Also auf zum fünften Kapitel. Schnell noch mal überfliegen, was denn so war. Oh je!

Es gibt eine Melodie, die Vanessa leise vor sich hin summt. Was es damit auf sich hat, wird der Leser nie erfahren, weil ich vergessen habe, näher darauf einzugehen. Gibt es sonst noch logische Fehler? Schon nach diesen paar Kapiteln? Oh ja! Also noch mal von vorn. Welche Erzählstränge wurden bereits begonnen? Welche Fragen sind bisher unbeantwortet geblieben? Warum ist es später Nachmittag, wenn die Protagonisten eben erst beim Frühstück sind?

Weiterschreiben und am Ende überarbeiten oder jetzt schon Logikfehler suchen und direkt ausmerzen? Ich entscheide mich für Letzteres. Tut mir leid, aber das 5. Kapitel muss einige Zeit warten, bis es dran kommt. Hoffentlich bekomme ich deswegen keinen Ärger mit meinen Figuren.

21. Juli 2021: Ruhe ist eingekehrt

Nach dem kleinen Desaster zu Beginn des Monats kann ich nun in Ruhe am fünften Kapitel weiterarbeiten. Die Unstimmigkeiten sind begradigt, offene Fragen zumindest auf dem Denkbrett beantwortet. Die Ausarbeitung kann beginnen.
Am Liebsten würde ich hier ein paar Screenshots meiner Gedankenspiele einstellen, möchte gleichzeitig aber nicht zu viel verraten. Beides lässt sich leider nicht unter einen Hut bringen. Verzeiht mir, liebe Leser :).

9. August 2021: Probleme mit der Erzählerin

Sie lebt in einer Gesellschaft in der näheren Zukunft, ist glücklich verheiratet, Mutter einer Tochter, zu der sie ein freundschaftliches Verhältnis hat. Alles bestens, sollte man meinen.

Unabhängig vom Inhalt stoße ich mit meiner Protagonistin noch auf ganz andere Probleme. Wie viel kann sie wissen? Wie soll der Leser von ihren Erkenntnissen erfahren? Wird es zu dialoglastig, bekommt der Roman den Charakter eines Theaterstückes oder Drehbuches. Wird alles im Erzählstil geschildert, verstoße ich nicht nur handwerklich gegen das «Show-don’t-tell-Prinzip» sondern gehe einen Pakt mit der guten alten Langeweile ein.

Auf welche Art und Weise vermittel ich die Erlebniswelt der weiteren Figuren?

Ich, ich , ich … Damit kann nicht jeder Satz losgehen. ICH werde das Problem dennoch lösen (müssen).

19. August 2021: Der Titel

Wer nun glaubt, ich würde bereits jetzt den Titel des Romans verraten, irrt. Aus zwei Gründen:

  1. Er steht noch nicht zu 100% fest.

  2. Ich bin gerade gestern erst gegen eine riesige Hürde gerannt. Nach müßigen Überlegungen, Abwägungen, Brainstorming mit mir selbst, mit Bekannten, mit meinem Mann, kurzum mit der Welt um mich herum, hatte ich einen Titel gefunden, der sowohl zum Anfang meines Romans passt als auch zum ersten Entwurf der letzten Szene. Quasi ein Fazit, auf das alles hinausläuft. Ich schätzte mich glücklich – bis gestern Nachmittag …

Den Rest bis hin zum Finale, das ich hier an Ort und Stelle am Mittwoch glücklich verkünden durfte, könnt ihr auf www. diebuchnachteule. de weiterlesen.

Viel Vergnügen!

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Zwei Gedanken dazu:

  1. Ist es nicht ein tolles Gefühl, wenn man sieht, was aus der eigenen Idee geworden ist? (–> @AndreasE)
  2. Wie geht man (wie gehst du) mit dem Dilemma “Ich-Perspektive ohne dauerndes »ich«” um?
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Gratuliere @Suse. Das hört sich spannend an. Bei dem Wort Schönheitspolizei musste ich an die Gedankenpolizei aus 1984 denken. Trotzdem ist deine Idee auf ihre Weise einzigartig. Ich wünsch dir viel Erfolg mit dem Buch. Mein Freizeit-Roman-Projekt ist auch eine Dystopie, ich mag das Genre. Ich werde den Titel auf meine to Read-List setzen und würde es gerne in den nächsten Monaten lesen. Nicht nur, weil ich Sebastian heiße :wink:

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Ich fürchte, in Gänze lässt sich das nicht vermeiden.

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Das dauernde “ich” stört mich genausowenig, wie das dauernde “sagte er”
Man nimmt es nur im Unterbewusstsein wahr, ohne dass es stört.

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Google hat mich heute überraschend zum lachen gebracht. Ich war so naiv zu denken, Dein Buch über die ISBN zu googeln…

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Welches Ergebnis würde wohl mein Name liefern? :rofl:

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Bestimmt ein positiveres Ergebnis :laughing:

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Dass Du in etwas mehr als einem guten Jahr sogar ein Buch geschrieben und herausgebracht hast, finde ich sensationell! Nur auf der Basis eines kurzen Austausches im Forum, ein Anstoss, eine Idee - und es entsteht eine ganze Geschichte. Toll!

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Nicht vergessen, uns ein Exemplar zum Ausstellen auf der Frankfurter Buchmesse zu schicken! :slight_smile: (Aber wie ich Dich kenne, hast Du das längst?)

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