Brauche Hilfe...

Ich habe es mal anders probiert. Weder Zimmerspringbrunnen, das ist zu lang, nur Springbrunnen auch nicht, der könnte auch im Garten stehen und lässt ein zu großes inneres Bild entstehen. Daher schlage ich Zimmerbrunnen vor, das ist auch der Fachausdruck.

Mehrere große Blumenkübel mit Bergpalmen schufen eine lebendige grüne Trennwand zwischen dem Wartebereich und den Büroräumen. Ihr sanftes Grün wirkte beruhigend auf die wartenden Menschen. Daneben sprudelte ein Zimmerbrunnen eine muntere Melodie vor sich hin. Im Wartezimmer luden Zweisitzersofas ein, bequem die Zeit zu verbringen.

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Mich verwirrt dieser Zimmerspringbrunnen. Wo steht der denn? Im Kübel, auf ner Anrichte, in einem der Büros?

Ich würde ihn auf einen Hocker stellen, müsste dann nur noch erwähnt werden. Und zwar zwischen die Blumenkübel.

bisschen weiter nach links.

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Auf jeden Fall asymmetrisch dazwischen.:rofl:

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Naja, @Philemeon hat geschrieben er säße in dem Raum, d.h. er wird ihn so beschreiben wollen, wie er ist und nicht wie wir uns das überlegen.
Ich hatte seinen Text so verstanden, dass der Zimmerspringbrunnen in einem Büro steht. Das würde erklären, warum nur das Plätschern zu ihm dringt, aber dann ist es eigentlich irrelevant was für ein Springbrunnen es ist, weil ihn besagte Franzi im Wartezimmer aufgrund der grünen Abgrenzung eh (noch) nicht sieht.
Und wenn wir schon beim ästhetischen Fachsimpeln sind, dann sollte der Zimmerspringbrunnen zumindest auf Augenhöhe stehe und nicht auf Spuck-Fall-Tiefe.

Also ich habe den Text so verstanden, dass Franzi in den Wartebereich kommt und sich später ins Wartezimmer setzt. Dabei ist mir nicht klar, ob Wartebereich mit dem Wartezimmer identisch ist oder den Flur bezeichnet, der sich vor anderen Zimmern befindet.

Und ein Zimmerbrunnen kann m.E. nicht aus irgendeinem Kübel heraussprudeln. Daher habe ich angenommen, dass der Zimmerbrunnen irgendwo dazwischen anzusiedeln ist. Er braucht auch nicht auf Augenhöhe zu stehen, sondern kann durchaus auf halber Höhe (45-50 cm?) stehen, sodass man ihn, wenn man sitzt, bequem in Augenhöhe betrachten kann.
Sollte die Sitzgruppe in diesem Bereich stehen, dann würde ich nicht von Wartezimmer sprechen, das im Normalfall ein abgeschlossener Raum ist.
Ist das Wartebereich also außerhalb irgendeines Raums, dann würde ich es folgendermaßen formulieren:

Mehrere Blumenkübel mit Bergpalmen bildeten eine lebendige grüne Trennwand zwischen dem Wartebereich und den Büroräumen. Ihr sanftes Grün wirkte beruhigend auf die wartenden Menschen. Dazwischen sprudelte ein Zimmerbrunnen eine muntere Melodie vor sich hin. Mehrere kleine Sofas und eine Auswahl von Zeitschriften auf einem runden Glastisch luden ein, bequem die Zeit zu verbringen.

40-50cm wäre etwas über Kniehöhe. Da guckt man selbst im Sitzen drauf runter.

Also, wir haben einen solchen Zimmerbrunnen, der steht auf dieser Höhe und macht sich da ganz gut. Stünde er auf Tischhöhe und so hoch wie eine Anrichte, dann wäre er m.E. zu hoch. Ich möchte ja den ganzen Brunnen sehen und nicht nur einen Teil oder eine Seite. Aber es ist Geschmacksache, denke ich mal.

Mahlzeit!
Bin Unterwegs und schreibe auf dem Handy. Entschuldigt eventuelle Fehler. Meine Finger sind uu dick für die kleinen Tasten.

Also, der Zimmerbrunnen steht neben einer Pflanze und mit ihr im Topf. Daher Hydro. Die Pumpe hängt im Wasser, weit unten und man hört sie kaum. Das Wasser sprudelt ganz sanft etwa 10 cm in die Höhe. Macht also nich laut -platsch- wenn es auf das Tongranulat spudelt.

Soweit für diejenigen, die sich mit Hydro nicht auskennen.

Es ist ein Wartebereich, kein Wartezimmer, in einer Anwaltskanzlei.
Das Gebäude ist eine alte, ziemlich große Villa.
Wenn man reinkommt, ist man in einem Saal ähnlichen Raum, zwei Etagen hoch.
Aussenliegend, bezw. drum rum waren früher die Zimmer, jetzt Büros.
Daher die Abgrenzung mit dicken Blumenkübel, damit Besucher nicht vor den Türen rumnerven können.

Franzi ist angespannt. Deswegen nicht interssiert an den Gemälden.

Vielen Dank euch allen für eure Hilfen.
Werde jetzt alles noch mal überarbeiten und später einen Teil des Romans hier einsetzen.

Habt ein schönes Wochenende.
Phil.

Blumenkübel mit Bergpalmen find ich einen weißen Schimmel. Bergpalmen in Kübeln zeigen auch, dass das keine Betonmischkübel sind, sondern für Pflanzen verwendet werden.
Dabei lassen sich die Kübel noch verfeinern: Holzkübel, alte Fässer, moderne aus Sichtbeton geformte . . … etc. etc.

Ich habe das Problem, dass ich das “Raumkonzept” nicht erfassen kann. Generell kann sich der Leser ja vorstellen was immer er möchte, aber die Stimmung des Raumes muss passen und die Stimmung des Raumes hat zumeist auch Einfluss auf die Personen im Raum. D.h. die emotionale Grundhaltung von Franzi ist viel einfacher darzustellen, wenn die Grundstimmung des Raumes klar ist. So kann ein gemütlicher Raum ihr vielleicht etwas von der Anspannung nehmen, ein hartes, dunkles oder gar steriles Umfeld würde es jedoch noch verstärken. Je nachdem mit was für einer Intention sie den Warteraum betritt ist ihr Fokus u.U. auch anders (habe ich unten näher erläutert).

Insgesamt fände ich folgende Fragen für die Überarbeitung des Abschnitts relevant:

  • Ist die Einrichtung einem alten Herrenhaus entsprechend “vintage” - also eher verspielt, oder bewusst modern / professionell mit harten Kanten.
  • Sind die Bilder gerahmt und wenn ja, im altmodischen verschnörkelten Goldrahmen, oder nur unter Glas, wie in einer Galerie (ich weiß, die Bilder interessieren sie nicht)
  • Ist die Einrichtung dunkel oder hell? Die Sofa plüschig oder hart? Der Gesamteindruck des Raumes gemütlich oder steril? Wandfarbe? Ist es Teppich, Beton oder Holzboden (bei einer angespannten Person könnte das laute Klacken von hohen Schuhen unangenehm mit den hohen Wänden zusammenspielen)?
  • Wie ist der Geruch? Abgestanden, chemisch?
  • Ist es angenehm temperiert, oder eher kühl?
  • Ist sie da, weil sie einen Anwalt braucht? Oder einen Job will? Oder was verkaufen will?
    – Brauche ich einen Anwalt: Macht das hier einen organisierten, professionellen Eindruck? Legt die Kanzlei Wert auf Details? Fühle ich mich bereits in guten Händen?
    – Will ich einen Job: Kann man sich hier “wohl fühlen”, finde ich etwas im Raum was auf die Arbeitsbedingungen schließen lässt?
    – Will ich etwas verkaufen: Sehe ich bereits etwas, an dem ich ansetzen kann um meinen Verkauf zu fördern? Wenn ich z.B. Hydrokultur-Zeugs verkaufe, ist es ja wirklich wichtig, dass sie das bereits haben und der Blick würde sofort über die Pflanzen und zur benutzten “Erde” gleiten.
    – Kennt Franzi die Kanzlei bereits und das Umfeld ist vertraut und dementsprechend sowieso uninteressant?
    – Ist die Kanzlei nur umgezogen und die Kanzlei ist bekannt aber das Herrenhaus ist neu und dementsprechend generell eigentlich schon interessant?

Das ist natürlich alles richtig, aber die ursprüngliche Frage war ja, wieso dieser Absatz so knallrot kommt: Die Antwort darauf ist vordergründig die, dass er eben viele lange Sätze und die langen Sätze viele vielsilbige Wörter enthalten, und man kann die Lesbarkeit verbessern, indem man kürzere Sätze macht und kürzere Wörter sucht. Die Antwort hinter der Antwort ist die (meiner eigenen Schreiberfahrung nach), dass eine “rote Stelle” (also: eine komplizierte Passage) ein Hinweis darauf sein kann, dass an dieser Stelle das “innere Bild” des Autors nicht klar genug ist.

Nun sagt Philemon, er sitze in dem Raum, beschreibe also einen Raum, den es tatsächlich gibt. Was kann daran schwierig sein? Nun, das kann sogar eher ein Hindernis sein, denn für den Roman ist nicht wichtig, wie Philemon den Raum erlebt (und beschreibt), sondern wie Franzi ihn erlebt (und beschreibt). Offenbar hängen in dem wirklichen Raum Gemälde, und Philemon fühlt sich bemüßigt, diese zu erwähnen und zu beschreiben, obwohl Franzi kein Interesse daran hat. Doch wer an etwas kein Interesse hat, dem fällt das gar nicht auf. Wenn ich z.B. in ein Zugabteil komme, in dem eine “Kicker” liegt, dann erlebe ich das nur als: “Auf einem der Sitze liegt eine Sportzeitung.” Ein Fußballfan dagegen würde registrieren, welche Zeitung es ist und was die Schlagzeile an sportlichen Sensationen verkündet, würde womöglich gefühlsmäßige Höhen oder Tiefen daraufhin durchleben, die mir alle entgehen. Aber ich würde nicht ins Tagebuch schreiben: “Die Kicker verkündet, der VfB hat den UEFA-Cup gewonnen, aber das hat mich nicht interessiert” – ich würde gar nichts darüber schreiben.

Es geht also beim Überarbeiten auch darum, sich ab und zu von den Worten zu lösen und zu überlegen, was man eigentlich ausdrücken wollte. In welcher Stimmung, mit welchen Hoffnungen oder Befürchtungen kommt Franzi in diesen Wartebereich? Das bestimmt, was sie wahrnimmt. (Wer damit rechnet, fristlos gefeuert zu werden, der hört z.B. nur sein Herz klopfen und würde weder Gemälde noch Zimmerspringbrunnen wahrnehmen.)

Grundsätzlich sei auch noch erwähnt, dass in vielen Fällen ein roter Absatz zwischen lauter vornehmlich grünen, gelben und blauen nicht unbedingt ein Problem sein muss. Da trägt der Leseschwung oft drüber hinweg.

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Eure Vorschläge habe ich alle ausprobiert, danke noch mal dafür. Aber die haben mich nicht weitergebracht und so habe ich meine eigene Version genommen. Zwar etwas verändert, die Lesbarkeit steht nun bei 33%, bei den Bergpalmen.


Nun war sie alleine in dem großen Raum und schaute sich um.
Zur Abgrenzung zwischen Wartebereich und Büros hatte man eine Reihe Blumenkübel aufgestellt und Bergpalmen in Hydrokultur darin eingepflanzt. Sicher auch um eine beruhigende Atmosphäre zu schaffen. Von einem war das sanfte Sprudeln eines Zimmerspringbrunnens zu vernehmen. Ansonsten war es still.
Mehr desinteressiert schaute sie auf die an den Wänden aufgehängten Gemälde. Fachwerkhäuser in einer Altstadt auf dem einen und ein anderes, ein Größeres, zeigte einen See mit einem Bootssteg.
In der Mitte des Raums standen drei gleiche Zweisitzer Sofas um einen Glastisch. Sie setzte sich. Auf dem Tisch lagen unterschiedliche Zeitschriften und Magazine, doch Franzi hatte nicht das Bedürfnis irgendetwas zu lesen. Sie war angespannt. Schon seit sie von Zuhause losgefahren war, oder eigentlich schon, seitdem die beiden Briefe angekommen waren.

Ungefähr ein Dutzend Kommas zu viel, aber ich glaube, das wolltest Du nicht wissen.

Was den Zimmerspringbrunnen angeht, finde ich es schade, dass Du den der Lesbarkeitseinschätzung geopfert hast. Wer des Deutschen mächtig ist, sollte ein solches Wort mühelos entziffern können, so meine bescheidene Ansicht, auch wenn der Automat dabei errötet.

Nun weiß ich nicht genau, welche Art von Reaktionen auf Deinen Text Du erwartest, Philemeon – so allgemeiner Eindruck und so?
Wenn das, wäre meiner: Vieles sehr genau beschrieben, was vielleicht nur an der einen Stelle vorkommt und sonst belanglos ist. Etwa, auf welchem der drei Parkplätze sie parkt und dass die Empfangsdame „fast schwarzes“ Haar hat. Da wäre vielleicht noch so manches entbehrlich … nicht jedoch das „spring“ im Zimmerbrunnen! :wink:

Da bin ich im Großen und Ganzen Grudos Meinung. Diverse Kommas sind zuviel und der Text ließe sich auch noch erheblich straffen. Den Zimmerspringbrunnen hätte ich auch gelassen, so kompliziert und unbekannt ist dieses Wort nun auch wieder nicht. Außerdem sprudelt er zweimal, da würde ich eines davon durch ‘Plätschern’ ersetzen.

Ich konzentrier mich mal auf einen Satz, der so entsetzlich schief ist, dass er mich auch nach dem zweiten Mal lesen mit einem halbenTag Pause dazwischen gradezu anspringt.
Was möchtest du mit dem ersten Halbsatz des obigen Zitats ausdrücken? Ich schätze mal, dass das Sprudeln ermüdet (was m. E. aber das Plätschern ist). Du sagst es aber nicht. Sondern sie ist in deinem Satz ausschließlich müde von der langen Fahrt.
Ich schätze, du wolltest sagen: Müde von der langen Fahrt versetzte sie das Plätschern des BlablaBrunnens in eine Art Trance. (Abgesehen davon, dass es eine Art Trance nicht gibt. Entweder es ist Trance , oder es ist keine. Vielleicht wäre Halbschlaf hier die bessere Wahl.)

Einiges von Philemeon würde ich noch etwas runder formulieren. Weniger Substantive und mehr Verben wären gut. Ich finde, dass auf diese Weise der Text flüssiger wird. Hier ein Versuch:

Den Wartebereich und die Büros grenzten eine Reihe von Blumenkübel voneinander ab mit Bergpalmen in Hydrokultur darin. Sie sorgten für eine einladende Atmosphäre. Sanft plätscherte ein Zimmerbrunnens vor sich hin. Ansonsten war es still.
In der Mitte des Raums luden bequeme zweisitzige Sofas um einen Glastisch gruppiert zum Niederlassen ein.
Sie setzte sich. Auf dem Tisch lagen verschiedene Zeitschriften und Magazine, doch Franzi hatte nicht das Bedürfnis irgendetwas zu lesen.
Auch die Bilder mit Fachwerkhäusern einer Altstadt und einem See mit Bootssteg an den Wänden weckten in ihr kein besonderes Interesse, zu sehr war sie mit den Dingen beschäftigt, die sie hergeführt hatten.

Einige Tage zuvor hatte sie zwei an sie adressierte Briefe ungeöffnet auf dem Küchentisch gefunden. Jan, ihr Freund/Mann (?), hatte sie dorthin gelegt. Den Absendern zufolge kamen sie aus Niedersachsen, wo ihre einzige nahe Verwandte, Tante Helene, wohnte. Beim Öffnen des ersten Briefes war ihr Blick auf das Wort “Testament” gefallen und hatte in ihr ein Zittern ausgelöst.
Ihr erster Gedanke war, dass ihre Tante gestorben sei. Der Selbstvorwurf, zu lange sich nicht gemeldet zu haben, erzeugte Tränen in ihren Augen. (heftiges Weinen halte ich an dieser Stelle für eine zu ‘heftige’ Reaktion)
Dann hatte sie auch den zweiten Brief geöffnet.

Statt Trance würde ich Teilnahmslosigkeit oder Gleichgültigkeit schreiben.

@Van Bert. Was heißt m. E. ?

meines Erachtens