Nun, der Code rettet gar nichts, ist für den Verlauf der Geschichte etwa so relevant, wie der Monduntergang von Galileo auf Jupiter. Darum werde ich wohl eher auf die Version von NinaW umschwenken.
Was ich mich noch frage, ist, ob der “Offtext” bleiben muss, oder ob dem Leser dies klar sein muss, dass ein Kind damals eigentlich kaum je einen Computer zu hause hatte. Ich habe den Text jetzt angepasst. Ach ja, das Programm, was mein “Held” schreibt… ihr werdet es sicher in meinem Roman lesen, davon bin ich überzeugt.
Ich fand, dass in den 80ern so ein C64 durchaus verbreitet war.
Oder ein Schneider CPC, den jemand ausrangiert hat
Also zumindest habe ich auf solchen Dingern damals in der Steinzeit die ersten Programme geschrieben.
Ja gut. Und ein oder zwei Spiele gespielt. hust
Hallo tarieledhwen (alias *-Lia *?)
Als etwas früheren Geborener, hatte ich zu Beginn der 80 ziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts, mit knapp 20 Jahren meinen ersten Computer, inclusive GW-Basic Handbuch (beides existiert noch). Habe darauf einige Spielprogrammierungsabfolgen, aus den damals veröffentlichten großformatigen Heften (selbst die habe ich noch), abgeschrieben und mich irre gefreut, wenn sie fehlerfrei abliefen.
War eine sehr interessante Erfahrung für mich - als Jugendlicher. Aus diesem vergangenen Gefühl her, und dem etwas späteren Zeitraum in deiner Geschichte, würde ich meinen, eine Neunjährige kann ähnlich empfinden. Computer hatte damals zwar nicht jeder, aber jeder der einer gewissen neuen technischen Neugier nicht widerstehen konnte und dies seinen Eltern erklären konnte. Ähnlich wie heute mit einem Smartfon bei den Kids.
Ich würde den ‘Offtext’ drin lassen, denn heute wissen nur noch wenige, wie es war mit den ersten Aufkommen von Computern, DFÜ, Akkustikkoppler, Modem, Arpanet, Fidenet, Crosspoint usw. war. Für die heutigen Erwachsenen, meist nur noch Worte von anno dazumal
Andreasb: (vermutlich richtig)
Und erst recht für die jungen erwachsenen. Stell dir mal vor, du wärst in den späten 90er geboren. Da war es doch schon sehr viel wahrscheinlicher, einen Computer zu haben. Selbst wer im Jahr 2000 geboren wurde, ist heute schon 17, und darf ab nächstes Jahr wählen gehen. Da kennt man wohl eine Computerlose Zeit noch gar nicht. (da merkt man mal wieder, wie alt wir in zwischen alle wieder sind.)
Das zu fällt mir spontan diese YouTube-Serie ein:
https://www.youtube.com/watch?v=PF7EpEnglgk
Es gibt auch eine Folge über Windows 95, die ist auch extrem lustig
Vor ein paar Jahren habe ich einen Professor auf einem Kongress gehört, der stellte in Raum: “Für uns entsteht Technologie erst nach unserer Geburt. Alles davor sehen wir als gegeben an und stellen es nicht in Frage.” Ich fand diese Feststellung sehr interessant und habe viel darüber nachgedacht.
Meine Eltern beispielsweise kennen noch den Eismann, der das Eis für den Eisschrank vorbei brachte, weil es keinen Kühlschrank gab. Keiner meiner Generation käme auf die Idee einen Kühlschrank als große Innovation anzusehen, dabei sind wir extrem abhängig davon.
Als wir einmal mit meinem Neffen zum Skifahren unterwegs waren, spielte er auf seinem Nintendo DS Pokémon. Ich stellte fest, dass - als ich klein war - der Nintendo nur schwarz/weiß darstellte. Auf der Rückfahrt fragte er dann meine Schwester - ich saß nicht bei ihm im Auto - “Mama, als Opa klein war … war da die Welt noch schwarz/weiß?” Das erschien im offenbar logischer, als dass der Fernseher möglicherweise nicht in der Lage war bunt darzustellen.
@AnderasB hat mich auch nachdenklich gemacht, tatsächlich kann ich mich an keinen meiner Freunde erinnern, der keinen Computer hatte, aber das war schon in den 90ern
Einen Hinweis auf das eigene Alter, hatte ich in meinem ursprünglichen Antworttext auch drin gehabt, nur wieder gelöscht. Ich empfand es in dem Augenblick als zu Vielbeschrieben, aber genau darum ging es mir. Dein Roman hat wahrscheinlich eine gewisse Alterszielgruppe. Und für diese sollte der Inhalt (die Computerscene des Kindes) beschrieben sein - damit diese Lesergruppe es verstehen kann. @NinaW beschrieb es in ihren Beiträgen, innerhalb dieses Threads.
Die heutigen ‘älteren’ Erwachsenen wissen vielfach noch um den technischen Hintergrund eines Computers, weil ’selbst zusammengesetzt, aufgesetzt usw.‘. Wenn ich aber die heutige Jugend/jungen Erwachsenen betrachte, sehe ich ihren Umgang mit einer Technik, die sie als ’immer schon da gewesen’ betrachtet, aber deren Hintergrundtechnik nicht verstanden und/oder beachtet wird.
Das betrifft auch unsere Generation. Mein Vater hat Maschinen noch mit auf Lochkarten geschriebenen Programmen bestückt. Der lächelte müde, als ich Assemblercode als frustrierend langwierig beschrieb. Ich solle mir vorstellen, das Programm “auszudrucken” und dann unter Beachtung der richtigen Reihenfolge in die Maschine zu schieben, um zu sehen, ob es funktioniert. Und wehe man ließe die Lochkarten fallen…
Na, welche Altersgruppe das Buch lesen wird, weiß ich nicht. Ich weiß nur, ich habe Victor Hugos Werke sehr genossen, und wenn man bedenkt, zu welcher Zeit das spielt, und wann er gelebt hat, kann man sich vorstellen, was wäre wenn. Nein, natürlich, ich bin nicht so töricht, mich mit ihm zu messen. Da liegen doch ganze Welten dazwischen.
(Off topic: Galileo ist kein Jupitermond, sondern eine Sonde.)
Die Version von Nina hat den Vorteil, dass Du Deine Fußnote einsparen kannst.
Würdest Du einen Roman lesen wollen, in dem sich der Autor per Fußnote entschuldigt,
dass er von seinem Thema keine Ahnung hat?
Sowohl der Code, als auch die Ergänzung reißen meiner Meinung nach den Leser aus
dem Fluß der Geschichte, und das ist doch sicher etwas, was Du um jeden Preis vermeiden willst.
Füllwort, dann entschuldige bitte meinen Fauxpas. Von dem habe ich wenig Ahnung, von Computer hingegen mehr. Vieles ist jedoch vergessen, da es lange zurückliegt. Ich habe die Fussnote entfernt.
Du hast recht, der Lesefluss sollte nicht unterbrochen werden. Wenn es den Leser interessiert, gibt’s ja heute genug Quellen.
Vielleicht sollte ich hier noch etwas anmerken: Ich schreibe einen Roman, über jemanden, der einen Roman schreibt, und darin seine Geschichte erzählt